Ehrenamt im Fokus: Engagement mit Herz!
| Geschichten aus dem EhrenamtEhrenamtliches Engagement ist eine unverzichtbare Stütze unserer Gesellschaft. Menschen, die ihre Zeit, Energie und Leidenschaft schenken, bereichern das Leben anderer auf vielfältige Weise. Sie sind da, wo Hilfe gebraucht wird, und schaffen durch ihre Tatkraft Momente des Miteinanders, der Freude und des Trostes. Wir möchten diese stillen Heldinnen und Helden in den Mittelpunkt rücken. Eine von ihnen ist Hannelore Launer.
Hannelore Launer ist ein beeindruckendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement und Nächstenliebe. Seit zwei Jahren ist sie im Seniorenheim Matthias-Claudius-Haus aktiv und bringt durch ihre wöchentliche Bingo-Runde Freude und Abwechslung in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner. Doch das ist nicht alles: Als Mitglied des Bewohnerbeirats setzt sie sich tatkräftig dafür ein, dass die Stimmen der Bewohnerinnen gehört und ihre Anliegen ernst genommen werden. Frau Launer fand durch eine persönliche Erfahrung den Weg in die ehrenamtliche Arbeit, die sie inzwischen erfüllt und ihr auch neue Perspektiven aufs Leben schenkt.
Wie lange engagieren Sie sich bereits im Matthias-Claudius-Haus, und wie hat alles begonnen?
Hannelore Launer:
Mein Engagement hier begann vor gut zwei Jahren, und es war ein ganz persönlicher Anlass, der mich dazu bewegt hat. Meine Mutter hat im Matthias-Claudius-Haus gelebt, und ich war so beeindruckt von der Fürsorge und der Herzlichkeit, die ihr hier entgegengebracht wurden. Nach ihrem Tod entstand bei mir eine Leere, und ich habe mich gefragt, wie ich diese Zeit und Energie sinnvoll nutzen könnte. Da fiel mir ein, wie viel Freude die Bingo-Runden meiner Mutter gemacht hatten. Also habe ich nachgefragt, ob ich helfen kann – und so hat alles angefangen. Inzwischen ist Bingo ein fester Bestandteil meines Wochenplans, und ich genieße es, jede Woche aufs Neue die Bewohnerinnen und Bewohner ein wenig zum Lachen zu bringen.
Warum haben Sie sich entschieden, gerade bei der Diakonie Münster ehrenamtlich aktiv zu werden?
Hannelore Launer:
Das hat mit meiner Mutter zu tun und den Erfahrungen, die ich hier im Haus gemacht habe. Ich habe gesehen, wie liebevoll das Team hier arbeitet und wie wichtig solche Angebote wie Bingo oder andere Aktivitäten für die Bewohnerinnen und Bewohner sind. Als ich dann in den Ruhestand gegangen bin, wollte ich etwas Sinnvolles tun und der Gemeinschaft etwas zurückgeben. Das Matthias-Claudius-Haus hat mich dabei sofort herzlich aufgenommen. Sie schaffen einen wunderbaren Raum für Begegnungen, und das schätze ich sehr.
Wie läuft so ein typischer Bingo-Nachmittag ab?
Hannelore Launer:
Die Bingo-Runden sind ein echtes Highlight für viele Bewohnerinnen und Bewohner. Ich komme immer mittwochs nachmittags, kurz nach dem Kaffeetrinken. Dann bereite ich alles vor: die Bingo-Karten, die kleinen Preise wie Bonbons oder Schokolade und natürlich die Lose. Um halb vier geht es los, und dann wird bis kurz vor fünf gespielt. Dabei ist richtig was los! Die Bewohnerinnen und Bewohner fiebern mit, lachen und freuen sich über jeden Treffer. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie viel Freude diese einfachen Momente bringen können.
Neben der Bingo-Runde sind Sie auch im Bewohnerbeirat aktiv. Was machen Sie dort genau?
Hannelore Launer:
Der Bewohnerbeirat ist sozusagen die Stimme der Bewohnerinnen und Beohner. Wir treffen uns regelmäßig, um Themen zu besprechen, die im Haus anfallen – sei es das Essen, geplante Veranstaltungen oder auch Beschwerden. Wir versuchen, Lösungen zu finden und die Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner direkt an die Leitung weiterzugeben. Das können Kleinigkeiten sein, aber auch größere Planungen, wie das Sommerfest oder die Karnevalsfeier. Mir ist es wichtig, dass die Leute hier gehört werden und sich gut aufgehoben fühlen.
Was bedeutet Ihnen persönlich Ihr Ehrenamt?
Hannelore Launer:
Für mich ist es mehr als nur eine Aufgabe – es ist eine Herzenssache. Ich liebe die Begegnungen mit den Menschen hier. Zu sehen, wie die Bewohnerinnen und Bewohner aufblühen, lachen und den Moment genießen, gibt mir ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Es ist schön zu wissen, dass ich mit meiner Zeit und meinem Engagement etwas bewirken kann. Außerdem tut es auch mir gut. Nach einem Nachmittag hier gehe ich immer ausgeglichen und mit einem Lächeln nach Hause.
Gab es besondere Momente, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind?
Hannelore Launer:
Oh ja, da gibt es einige. Besonders beeindruckend fand ich den Auftritt eines Kinderchors hier im Haus. Der Raum war voll, und die Stimmung war einfach magisch. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben so begeistert mitgesungen, und es war ein Moment voller Freude und Emotionen. Da sind mir selbst die Tränen gekommen. Solche Momente bleiben einem lange im Gedächtnis.
Hat Ihr Ehrenamt Ihre Sicht auf das Leben verändert?
Hannelore Launer:
Absolut. Ich sehe ältere Menschen heute mit anderen Augen. Ich habe gelernt, wie wichtig Geduld, Zuhören und kleine Gesten der Aufmerksamkeit sind. Oft sind es die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen. Auch in meinem Alltag achte ich jetzt mehr auf die Menschen um mich herum, bleibe stehen und höre zu. Einsamkeit ist etwas, das niemand erleben sollte, und wenn ich mit meiner Zeit ein wenig Abhilfe schaffen kann, dann mache ich das gern.
Was würden Sie anderen sagen, um sie für ein Ehrenamt zu begeistern?
Hannelore Launer:
Ich kann nur jedem raten, es auszuprobieren. Ehrenamtliche Arbeit bereichert nicht nur die Menschen, denen man hilft, sondern auch einen selbst. Es ist ein gutes Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, und man lernt so viel über andere und über sich selbst. Es braucht nicht viel – ein bisschen Zeit, ein offenes Herz und die Bereitschaft, zuzuhören. Die Dankbarkeit und das Vertrauen, das man dafür zurückbekommt, sind unbezahlbar.